Bild: rahego | Flickr |
Mittwoch, 28. September 2011
Nachtrag zu Detail-Typografie: Minus, Plus und Gedankenstriche
Unbedingt Ralf Herrmanns Kommentar zum heutigen Detailtypografie-Beitrag lesen!
Detail-Typografie: Minus, Plus und Gedankenstriche
„Dieses Minuszeichen sieht aber komisch aus!“
Heute fiel mir ein ganz besonderes Problem in die Hände: Minuszeichen ≠ Minuszeichen.
Der Laie denkt sich nichts dabei, wenn er das Minuszeichen auf seiner Tastatur in die Tabellenkalkulation „hämmert“. Was sollte er sich auch denken!?! Man würde doch nie auf die Idee kommen, dass das vermeintliche Minuszeichen auf der Tastatur überhaupt keins ist! Und doch – genauso ist es! Das Minuszeichen auf der Tastatur ist ein Bindestrich! Aber warum?
Im Internet bin ich diesbezüglich auch nicht schlauer geworden. Meine Theorie: Es gibt Computer mit 1 und 2 Bindestrich-Tasten. Laptops haben oft nur eine dieser Tasten. Wenn ein Ziffernblock vorhanden ist findet man häufig noch eine zweite dieser Tasten. Wenn man diese 2 Tasten jetzt unterschiedlich belegen würde, könnte es zu Missverständnissen kommen. Beispiel: Eine Webadresse wird nicht – wie es richtig ist – mit Bindestrich, sondern mit Minus in den Browser eingegeben und kann demzufolge nicht aufgerufen werden. Dies ist nur ein kleiner Umstand, welchen man auch verkraften könnte. Die Sache sieht dann aber schon anders aus, wenn man sich beispielsweise das Programmierungen von irgendwelchen Maschinen vor Augen führt, wo ein Bindestrich oder ein Minus unterschiedliche Reaktionen bewirken.
Sicher gibt es noch triftigere Gründe. Das Ziel dieses Artikel soll jedoch sein diesen Missstand aufzuzeigen; und danach – wenn überhaupt gewünscht/gewollt – typografisch korrekte Minuszeichen zu setzen. Denn ein Bindestrich anstatt eines richtigen Minuszeichens sieht irgendwie komisch aus. Das verdeutlicht das von mir erstellte Bild ganz gut:
Tastenkürzel gibt es bei Mac – so wie ich es gesehen habe – leider nicht. Man muss sich das Zeichen also aus der Zeichenübersicht holen. Symbole > Mathematische Symbole > Unicode 2212
Oder man arbeitet sowieso mit Indesign und Illustrator:
Oder kopiert einfach das überdimensionale Minus aus der Zeichenfolge (+08 − 15) und fügt es in euren Text ein:
Verbesserungsvorschläge bitte an mich. (Lars)
Heute fiel mir ein ganz besonderes Problem in die Hände: Minuszeichen ≠ Minuszeichen.
Der Laie denkt sich nichts dabei, wenn er das Minuszeichen auf seiner Tastatur in die Tabellenkalkulation „hämmert“. Was sollte er sich auch denken!?! Man würde doch nie auf die Idee kommen, dass das vermeintliche Minuszeichen auf der Tastatur überhaupt keins ist! Und doch – genauso ist es! Das Minuszeichen auf der Tastatur ist ein Bindestrich! Aber warum?
Im Internet bin ich diesbezüglich auch nicht schlauer geworden. Meine Theorie: Es gibt Computer mit 1 und 2 Bindestrich-Tasten. Laptops haben oft nur eine dieser Tasten. Wenn ein Ziffernblock vorhanden ist findet man häufig noch eine zweite dieser Tasten. Wenn man diese 2 Tasten jetzt unterschiedlich belegen würde, könnte es zu Missverständnissen kommen. Beispiel: Eine Webadresse wird nicht – wie es richtig ist – mit Bindestrich, sondern mit Minus in den Browser eingegeben und kann demzufolge nicht aufgerufen werden. Dies ist nur ein kleiner Umstand, welchen man auch verkraften könnte. Die Sache sieht dann aber schon anders aus, wenn man sich beispielsweise das Programmierungen von irgendwelchen Maschinen vor Augen führt, wo ein Bindestrich oder ein Minus unterschiedliche Reaktionen bewirken.
Sicher gibt es noch triftigere Gründe. Das Ziel dieses Artikel soll jedoch sein diesen Missstand aufzuzeigen; und danach – wenn überhaupt gewünscht/gewollt – typografisch korrekte Minuszeichen zu setzen. Denn ein Bindestrich anstatt eines richtigen Minuszeichens sieht irgendwie komisch aus. Das verdeutlicht das von mir erstellte Bild ganz gut:
Tastenkürzel gibt es bei Mac – so wie ich es gesehen habe – leider nicht. Man muss sich das Zeichen also aus der Zeichenübersicht holen. Symbole > Mathematische Symbole > Unicode 2212
Oder man arbeitet sowieso mit Indesign und Illustrator:
Oder kopiert einfach das überdimensionale Minus aus der Zeichenfolge (+08 − 15) und fügt es in euren Text ein:
+08 − 15
Verbesserungsvorschläge bitte an mich. (Lars)
Freitag, 16. September 2011
UPS (United Parcel Service) mit zusammengewürfelter Hausschrift
Als ich gestern auf dem Weg nach Hause, war fiel mein Blick auf die Schrift eines am Straßenrand stehenden UPS-Wagen. „UPS verwendet als Hausschrift die Dax!“, dachte ich bei mir und ging weiter. Doch irgendetwas war komisch: „Dax mit einem doppelstöckigen g?“
Als heute morgen Severin Wucher bei Facebook das Bild eines UPS-Wagen und dessen Schrift postete, wurde ich in meiner gestrigen Verwunderung bestätigt: es war tatsächlich etwas komisch. Severin schrieb zu dem Bild: „Find the mistake: UPS replaced the lower-case ‘g’ of its corporate typeface Dax with Meta. But why?“
Ich fing an zu recherchieren und wurde fündig. Ich fand einen super spannenden Beitrag auf Fontblog.de. Viel Spaß beim Lesen (Lars):
Lizenzstreit: FSI schließt Vergleich
Auf Typophile erschien in den frühen Morgenstunden eine Pressmitteilung von FSI FontShop International zu einem länger schwelenden Schriftlizenzstreit: Man habe sich mit einem nicht genannten Corporate-Design-Unternehmen verglichen. Kommentatoren im Forum steuerten Ross und Reiter bei: es geht um die Schrift FF Dax, von Future Brand für das Redesign des Logistik-Konzerns UPS eingesetzt und nach Auffassung von FSI nicht ordentlich lizenziert.
Bei der beklagten Schrift handelt es sich um eine (so die Schriftexperten bei Typophile) eigentümlich modifizierte FF Dax mit einem kleinen g aus der FF Meta, ebenfalls eine Schrift aus FSIs FontFont-Bibliothek. Dieser Zwiebelfisch war dem Fontblogger schon vor Monaten aufgefallen:
Die Übersetzung der Pressemitteilung: »FSI Fonts und Software GmbH (FontShop International) gibt heute bekannt, dass es einen Vergleich mit einem international anerkannten strategischen Markenentwicklungsunternehmen geschlossen hat, dessen Gegenstand eine Streitigkeit über Entwurf, Schöpfung und die Lizenzierung einer Schrift war – Bestandteil einer Arbeit für einen Kunden dieses Unternehmens.Das Unternehmen bestritt und verteidigte sich energisch gegen Vorwürfe, dass die besagte Schrift die Urheberrechte FSIs berühre oder dass die Schrift eine nicht-autorisierte Ableitung der von FSI herausgegebenen Schriften FF Dax und FF Meta sei. FSI erhob seine Vorwürfe im Februar 2005.Ohne jede Haftungszusage vereinbarten die Partner diese Angelegenheit gemäß den Bedingungen einer vertraulichen Vergleichsvereinbarung zu lösen, um die Unsicherheiten, Belastungen und Kosten eines möglichen langen Rechtsstreits zu vermeiden. Bestandteil des Vergleichs ist die Zusage des Unternehmens, 17.500 Dollar an FSI zu zahlen.«
Die erste Kommentar zur Pressemitteilung auf Typophile:
Yves Peters: »Glauben die Future-Brand-Leute wirklich, dass wir alle blind und doof sind?«
Jared Benson: »Eine Lehre für Corporate Designer: Man kann nicht einfach an ein paar Buchstaben schrauben und das Ergebnis als seine eigene Schöpfung verkaufen.« Chris Keegan: »Futura Brand ist viieel zu billig davon gekommen. Ich bin sicher, dass sie UPS mehr als 17 K für deren ›eigene Schrift‹ abgeknöpft haben.«
Als heute morgen Severin Wucher bei Facebook das Bild eines UPS-Wagen und dessen Schrift postete, wurde ich in meiner gestrigen Verwunderung bestätigt: es war tatsächlich etwas komisch. Severin schrieb zu dem Bild: „Find the mistake: UPS replaced the lower-case ‘g’ of its corporate typeface Dax with Meta. But why?“
Ich fing an zu recherchieren und wurde fündig. Ich fand einen super spannenden Beitrag auf Fontblog.de. Viel Spaß beim Lesen (Lars):
Lizenzstreit: FSI schließt Vergleich
Auf Typophile erschien in den frühen Morgenstunden eine Pressmitteilung von FSI FontShop International zu einem länger schwelenden Schriftlizenzstreit: Man habe sich mit einem nicht genannten Corporate-Design-Unternehmen verglichen. Kommentatoren im Forum steuerten Ross und Reiter bei: es geht um die Schrift FF Dax, von Future Brand für das Redesign des Logistik-Konzerns UPS eingesetzt und nach Auffassung von FSI nicht ordentlich lizenziert.
Bei der beklagten Schrift handelt es sich um eine (so die Schriftexperten bei Typophile) eigentümlich modifizierte FF Dax mit einem kleinen g aus der FF Meta, ebenfalls eine Schrift aus FSIs FontFont-Bibliothek. Dieser Zwiebelfisch war dem Fontblogger schon vor Monaten aufgefallen:
Die Übersetzung der Pressemitteilung: »FSI Fonts und Software GmbH (FontShop International) gibt heute bekannt, dass es einen Vergleich mit einem international anerkannten strategischen Markenentwicklungsunternehmen geschlossen hat, dessen Gegenstand eine Streitigkeit über Entwurf, Schöpfung und die Lizenzierung einer Schrift war – Bestandteil einer Arbeit für einen Kunden dieses Unternehmens.Das Unternehmen bestritt und verteidigte sich energisch gegen Vorwürfe, dass die besagte Schrift die Urheberrechte FSIs berühre oder dass die Schrift eine nicht-autorisierte Ableitung der von FSI herausgegebenen Schriften FF Dax und FF Meta sei. FSI erhob seine Vorwürfe im Februar 2005.Ohne jede Haftungszusage vereinbarten die Partner diese Angelegenheit gemäß den Bedingungen einer vertraulichen Vergleichsvereinbarung zu lösen, um die Unsicherheiten, Belastungen und Kosten eines möglichen langen Rechtsstreits zu vermeiden. Bestandteil des Vergleichs ist die Zusage des Unternehmens, 17.500 Dollar an FSI zu zahlen.«
Die erste Kommentar zur Pressemitteilung auf Typophile:
Yves Peters: »Glauben die Future-Brand-Leute wirklich, dass wir alle blind und doof sind?«
Jared Benson: »Eine Lehre für Corporate Designer: Man kann nicht einfach an ein paar Buchstaben schrauben und das Ergebnis als seine eigene Schöpfung verkaufen.« Chris Keegan: »Futura Brand ist viieel zu billig davon gekommen. Ich bin sicher, dass sie UPS mehr als 17 K für deren ›eigene Schrift‹ abgeknöpft haben.«
Donnerstag, 15. September 2011
Von „Türstörungen“, „nicht beheizten Wagen“ und „mutwilliger Beschmutzung”
Welcher Berliner kennt Sie nicht: die „wunderbaren“ Türstörungsaufkleber oder aber „Wagen nicht geheizt“ Aufkleber an Bus und Bahnen!?! Sender ist oft die BVG oder die Deutsche Bahn. Als ich heute in die S-Bahn stieg, entdeckte ich einen Aufkleber, der mir völlig neu war. „Dieser Wagen wurde mutwillig beschmutzt/beschädigt. Wir beseitigen die Schäden umgehend.“, prangerte der Sticker das Graffiti auf der S-Bahn an. Erst dachte ich, dass der Künstler selbst diesen Sticker aufgeklebt hat. Bei näherer Betrachtung ist mir dann jedoch die Schrift irgendwie bekannt vorgekommen – es ist die Deutsche Bahn Hausschrift. Also hat die Deutsche Bahn diesen tollen Aufkleber erfunden, um den bösen Graffiti-Künstler zu bestrafen. (Lars)
Flickr: gillyberlin |
Berlin wie man es kennt!
Unglaubliche Aufnahmen! (Lars)
Dienstag, 13. September 2011
What can you do with a steamroller?
If you look-up the dictionary for the word “Steamroller” this is probably what you’ll see:
Steamroller |ˈstēmˌrōlər|
Steamroller |ˈstēmˌrōlər|
A heavy, slow-moving vehicle with a roller, used
to flatten the surfaces of roads during construction.
to flatten the surfaces of roads during construction.
I think the dictionaries need some update as last week students at OTIS College of Art and Design in Los Angeles used a Big Ass Steamroller to make print! Students brought their large size wood carved art works to print under supervision of the artist Sean Starwars. Yep, that’s his name! Sean is an artist from Mississippi who flew to Los Angeles last week to conduct this crazy woodcut printmaking event at OTIS. It was such fun event and of course I went there to report it for our ghostly blog readers.
Please enjoy! (Sam Anvari, Los Angeles Branch)
Please enjoy! (Sam Anvari, Los Angeles Branch)
OTIS Steamroller Printmaking Festival 2011 |
Labels:
(Sam),
Ausstellung,
Grafikdesign,
Typografie
Donnerstag, 1. September 2011
Werkbund Berlin | Ausstellung | Making of
Ab morgen ist in der Werkbund-Galerie des Deutschen Werkbunds Berlin eine kleine Ausstellung zu sehen. Neben Arbeiten von Nicolaus Ott ist das Redesign des Architektur-Magazins Bauwelt zu bestaunen. Die Neugestaltung wurde 2010 von Fabian Rottke, Eva Schekorr und Erik Spiekermann (alle Edenspiekermann) durchgeführt. Ich half beim Aufbau des Bauwelt-Teils. (Lars)
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(Lars),
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